Henrichshütte Hattingen

Henri Cartier-Bresson: „Your first 10,000 photographs are your worst.“
Da gebe ich ihm recht. Aber auch nach einer Vielzahl von 10000 Bildern, ist die Auswahl immer noch das schwierigste. Es sind, mal wieder zu viele geworden.
An und um den Schlund der Hölle:

Kodak Portra 160,
Zenzanon-PS 4.0 40mm,
Zenzanon-S 3.5 50mm,
Zenzanon-S 2.8/80,
oder Zenzanon-S 3.5 150mm,
Zenza Bronica SQ-A

Köln Chorweiler, September 2019

Hoffnung

Geboren im Beton
als Kind der Straße
schau auf mich,
auf meine Fassaden
Wachse indem ich reife
Bekämpfe Vorurteile,
Indem ich Talente zeige
Jeden Tag einen Weg bestreite
Mit Hoffnung überlebe ich
den heutigen Tag
Strebe für den Morgen,
entkomme dem
teuflischen Pfad.
2003

Köln Chorweiler im September 2019

Fuji Fujicolor C 200,
Ai-S Nikkor 50mm 1:1.2,
Ai Nikkor 35mm 1:2,
oder Samyang 1:1.4/24mm ED AS IF UMC,
Nikon FM3a

Meyer – Optik Domiplan automatic 1:2,8/50 mm

Dieses manuell Fokus Objektiv wurde mit M42- und Exa-Anschluß hergestellt. Mit der Bezeichnung Pentaflex – Color wurde es von Foto Porst verkauft.
Drei Linsen in drei Gruppen. Das Konstruktionsprinzip ist das eines Cooke-Triplet.
Das Domiplan wurde von ca. 1961-1990, als preiswertes Normalobjektiv für verschiedene Praktica- und Exa-Kameras produziert. Im Internetz gibt es verschiedene Angaben zum Produktionszeitraum.

© Lippisches Kameramuseum.de, Dirk Böhling

Die Blende rastet in halben Stufen von 2,8 bis 22. Bei meinem Exemplar rastet die Blende nicht zwischen 16 und 22 ein. Einen Abblendschieber hat das Objektiv nicht. Die Blende schließt automatisch bei der Belichtung, an einer entsprechenden M42-Kamera. An Nikon-F/Z adaptiert kann man nur bei offener Blende fotografieren.
Das Domiplan gibt es mit komplett schwarzen Tubus, als auch in einer Variante mit „Zebrastreifen“.
49mm Filtergewinde.

Optische Eigenschaften

Wie bei einem Cooke-Triplet nicht anders zu erwarten, ist die Schärfe in der direkten Bildmitte gut, und fällt zu den Ränder stark ab. Ab Blende 5,6 ist sie, über das gesamte Bildfeld gut.
Das Domiplan erzeugt einen Bubble Bokeh. Den kann, muss man aber nicht mögen. Ich steh drauf.
Die Farbwiedergabe ist, an meinen digitalen Knipsen, sehr angenehm und lebendig, fast schon bunt. Auf Film gewinnt die Farbwiedergabe des Films.
Randlichtabfall und Verzeichnungen habe ich nicht erkennen können.

Mechanik und Haptik

Der Tubus des Meyer – Optik Domiplan 1:2,8/50 mm ist hoch präzise, komplett aus Metall gefertigt. Der Fokus läuft sanft und satt. Die Blendenstufen rasten präzise.
Die mechanische Qualität ist durchaus mit der eines Ai[-S] Nikkor zu vergleichen.

Fazit

Den Bubble Bokeh muss man nicht mögen.
Durch die insgesamt geringe Schärfe und deren Konzentration auf die Bildmitte, kombiniert mit der sehr schön abgebildeten Unschärfe, finde ich das Domiplan sehr für Porträts geeignet.
Auf f5.6 abgeblendet ist es als preiswertes und kompaktes Normalobjektiv gut. Es gibt schärfere und lichtstärkere Normalobjektive mit M42. Die kosten allerdings deutlich mehr und sind größer und schwerer.
Mehr als 15 – 25€s sollten man nicht ausgeben.

Beispielbilder mit f2,8

Flurstücke 019, Creatures

von Theater Titanick + bodytalk, 20.6.2019.

Kodak Color Gold 200, Fuji C200 oder Ilford XP2
Ai-S Nikkor 28mm 1:2.8,
Nikon F100

Nicht nur weil der Fokus meines Nikon Serie E 2.8/28mm sehr schwergängig lief, kaufte ich mir vor ein paar Wochen ein Nikkor Ai-S 2.8/28mm.
Zur Eröffung der Flurstücke 019 packte ich wahllos ein paar Kleinbildfilme, die F100 und nur das Ai-S 2.8/28mm ein.
28mm an einer Kleinbildkamera sind, nicht nur für solche Anlässe, eine tolle Brennweite. Ich muss nah ran, ohne das die Perspektive übertrieben wird. Selbst bei „nur“ f2.8 wird das Motive noch deutlich aus dem Hintergrund hervorgehoben.
So sehr ich 35mm mag. Für solche Reportagen, erzeugen 28mm mehr Nähe.
Das 28er hat einen festen Platz in meiner Kameratasche gefunden.

Insgesamt habe ich die Farbe eher warm abgestimmt, um die Übereinstimmung der Farben der Darsteller und der Stadt zu verstärken.
Ab dem 6. Bild belichtete ich den Fuji Fujicolor C200. Über den sehr deutlichen Unterschied zum Kodak Gold 200 war ich überrascht.
Der Kodak macht deutlich kräftigere Farben. Die reduzierte Farbigkeit des C200 mag ich sehr.
Was mich am Gold 200 stört, ist die Neigung die Schatten ins Blau / Magenta kippen zu lassen.