Roadtrip

Was kann ich zeigen, nach längerer Abstinenz? Natürlich einen der Hauptgründe dafür.
Einen Roadtrip an der Westküste der USA unternehmen? Davon haben meine Partnerin und ich schon lange geträumt. Ende Juli sind wir es angegangen. Über den Verlauf der Reise könnte ich natürlich endlose Texte schreiben, die den positiven wie negativen Erlebnissen dann sowieso nicht gerecht werden können; und außerdem gehts hier ja nicht um Literatur! Aber auch Fotografien zu zeigen, ist gar nicht so einfach, da ich mich natürlich nicht recht entscheiden konnte, welche Kamera, welches Aufnahmeformat oder Filmmaterial dabei sein soll. Deshalb hatte ich also mehrere Kameras mit… Ihr kennt das Problem. Die Rolleicord musste dabei sein, da ich mit ihren Ergebnissen einfach immer am zufriedensten bin. Außerdem ist sie ein großartiger Kommunikator und man kommt mit vielen Leuten ins Gespräch (siehe Surfer). Diese Kamera war zwar ein ständiger Begleiter, kam aber natürlich nicht immer zum Einsatz und altes Filmmaterial verbunden mit einer gewissen Aufregung haben das Fotografieren auch wieder beeinflusst. Aber was soll’s… hier eine kleine Auswahl von Motiven, die zwischen Seattle und San Francisco entstanden sind.

Hochsitz kommt vor dem Knall

Ich war im Wald. Mit dabei hatte ich die Nikon F100 mit dem Nikkor 85mm f/1.4D und Kodak 400TX sowie einem Fotoimpex CHM400. Der Wald war im Sauerland. Ein konkretes Ziel hatte ich auf meinen Wanderungen nicht und bin bei Wind und Wetter querfeldein durch den Wald gelaufen. Im Verlauf der ersten Tour fielen mir die vielen Hochsitze auf, welche – mal unvermittelt, mal schon von weitem sichtbar – über Wald und Landschaft verteilt waren. Ich fing an zu sammeln und hatte bald Spaß daran, weitere „jagdliche Einrichtungen“ zu entdecken: Leitersitze, Scherensitze, Hochsitze, Kanzeln, Klettersitze, Drückjagdböcke. Die Nomenklatur lernte ich erst im Nachhinein, da mich mit der Jagd sonst absolut nichts verbindet. Spannend fand ich die Wirkung, die von manchen Hochsitzen ausging: über der Landschaft thronend, zum Ausblick einladend, gemütlich bis wohnlich, zwischen Bäumen versteckt, bedrohlich, verschanzt. Nebenbei waren das die idealen Touren in Corona-Zeiten: abgesehen von einem Fuchs und diversen Vögeln habe ich niemanden getroffen. Bleibt gesund!

Zwischen den Jahreszeiten

Endlich hat der Regen aufgehört. Mal schauen, ob die Pentacon Six den  Winter überstanden hat. Sie wird mit einem Kodak Portra 160 gefüttert und es geht endlich wieder nach draußen. Ich pass auf, dass der Film behutsam transportiert wird, damit keine Filmüberlappungen entstehen. Erstmal üben, da steht ja der Tulpenstrauß, schon fast verblüht. Dann nach draußen. Bin überrascht, wie gut die P6 noch ihren Dienst tut. Es sind wieder die selben Motive. Ab zu Rossmann und nach 14 Tagen freue ich mich über Farben, die ich lange vermisst hatte.