Ai Nikkor 85mm 1:2

Dieses manuell Fokus Objektiv wurde, als Ai-Version von Anfang 1977 bis Ende 1981, und als Ai-S-Version von Mitte 1981 bis Ende 1995 gebaut.
Fünf sphärische Linsen, in fünf Gruppen. Sieben Blendenlamellen. Ca. 310g Gewicht. 52mm Filtergewinde. Die Blende rastet in ganzen Stufen von 2 bis 22.
Streulichtblende HS-10.

Optische Eigenschaften

Schon bei f2.0 ist die Schärfe, über das gesamte Bildfeld hervorragend. Es gibt keinen bemerkbaren Randlichtabfall. Wie bei einem lichtstarken Teleobjektiv nicht anders zu erwarten, gibt es Farbränder. Die sind allerdings nur minimal, meinst nicht sichtbar und wenn doch, leicht im Lightroom zu korrigieren.
Ich habe das Ai Nikkor 85mm 1:2 noch nie weiter als f5.6 abgeblendet. Der Bokeh ist bei jeder Blende wunderbar weich, ohne übertriebene Effekte, wie z.B. ein Bubble Bokeh. Der Bokeh ist, meiner Meinung nach perfekt.

Mechanik und Haptik

Es ist ein Ai[-S] Nikkor: Der Fokus läuft sanft und satt. Die Blendenstufen (ganze Stufen) rasten satt ein, auch nach mehreren Jahrzehnten Gebrauch.
Kein Plastik. Nur Metal, Glas und ein wenig Gummi.

Fazit

Als kurze Telebrennweite, mit manuell Fokus ist das Ai Nikkor 85mm 1:2 perfekt, sowohl auf Film, als auch an einer digitalen Knipse.
Es ist knack scharf, ohne sichtbare Abbildungsfehler. Und der Bokeh ist wunderschön weich und unauffällig.
Im Vergleich mit einem 1.4/85 hat man eine, wenn auch geringe Chance bei offener Blende, auf den Punkt scharf zu stellen.
Mein einziger Kritikpunkt sind die nur sieben Blendenlamellen. Auf 2.8 oder 4.0 Abgeblendet kann es, in der Unschärfe eckige Flächen geben. Aber wer blendet so ein Objketiv ab?
Das Ai Nikkor 85mm 1:2 ist kompakt und leicht und für überschaubares Geld zu bekommen. Meines kostete 150€s. Gut erhaltene Exemplare sollten nicht mehr als knapp 300€s kosten.

Beispielbilder mit f2.0

Mamiya RB67

Die Mamiya RB67 habe ich vor meinem Kauf zwar nie in echt gesehen oder in den Händen gehalten, dennoch bekam ich diese große, grobe und voll mechanische Kamera nicht recht aus dem Kopf. 

Die Preise auf dem Gebrauchtmarkt fand ich seit langem fair und so kam es, dass ich mir vor drei Wochen über den online Kleinanzeigen-Markt meine erste Mamiya kaufte. Wie sich in der Korrespondenz mit dem Verkäufer herausstellte, kam sie aus Erstbesitz eines Berufsfotografen. Mit inbegriffen war: 

  • RB67 Pro-S 
  • 120er Rollfilmmagazin (6×7)
  • Lichtschachtsucher
  • Prismensucher (ohne Belichtungsmesser)
  • Sekor 90 mm C (entspricht 45 mm an KB)

Als die Kamera ankam, war ich sehr erfreut, da sie mit Originalzubehör und in den Originalkartons eintraf. Somit konnte ich nun auch eine Gebrauchsanweisung in deutscher Sprache, Garantiekarten, Gurt, Gegenlichtblende und jegliche Schutzkappen mein eigen nennen. 

Wie sich schnell herausstellte, war die Gebrauchsanweisung die wichtigste Beigabe, da ich mit dem Handling dieser mechanischen Kamera kein Stück vertraut war. Nach ein paar Trockenübungen sah das schon ganz anders aus und ich konnte meinen ersten Film in die Kassette einspulen. 

Hierzu nutze ich einen Ilford FP4 mit garantierter Haltbarkeit bis 2008. 

Die ISO-Empfindlichkeit am Handbelichtungsmesser stellte ich somit anstatt auf 100 auf  64. 

Sehr begeistert war ich von dem riesigen Sucherbild durch den Lichtschachtsucher und auch das Scharfstellen funktioniert für meinen Geschmack hervorragend. Zehn Aufnahmen später stand ich am Waschbecken und entwickelte den Film in der Entwicklungsdose mit FX-39 II.

Siehe da, alle zehn Aufnahmen waren ausreichend belichtet, die Bildabstände waren nicht auf den Millimeter gleich, aber es war ausreichend Platz zwischen den Fotos. Es gab keinen Lichteinfall (die Pro-S hat noch Lichtdichtungen) und auch der Film gab noch eine gute Performance ab.

Insgesamt gefällt mir die Mamiya Pro S sehr gut. Das Sekor C 90 mm hat eine schöne Brennweite und eine knackige Schärfe. Das Einspulen des Films ging schon beim zweiten mal sicher von der Hand und die Eigenheiten die sie mit sich bringt gehen sicher bald in Routine über.

Die Arbeit mit der Mamiya RB67 führt zu einer besonnen Fotografie, was mir an ihr besonders gefällt.

Philipp                            

Ladegeschwindigkeit von Münster analog

Wie bei einem WordPress-Blog nicht anders zu erwarten, ist die Ladegeschwindigkeit der Seite mäßig. Wenn man dann auch noch ein paar Plugins installiert wird es langsam. Was nicht verwundert, wenn man sich anschaut wie viele JavaScript- und CSS-Dateien geladen werden.

Ein kurzer Test auf PageSpeed Insights liefert magere 71 Punkte:

 

Nach der Installation und Aktivierung der Plugins Autoptimize und WP Super Minify sieht der erzeugt HTML-Code zwar grauenhaft aus, aber die Ladezeit hat sich dramatisch verkürzt. Und PageSpeed liefert 99 Punkte.

Und da Autoptimize eine einfache Möglichkeit bietet, die vom Theme Twenty Seventeen eingebundenen Google-Fonts zu entfernen, habe ich auch diese Option genutzt.

Russenleica – Zorki 4 –

Die Zorki ist eine meiner Lieblingskameras. Ich hatte das große Glück, dass ich sie auf einer Kamerabörse für kleines Geld erwerben konnte. Sie wird auch Russenleica genannt.

Bei meinem Modell handelt es sich um eine Zorki 4.

Ursprünglich hatte man in der damaligen Sowjetunion einfach die Leica II nachgebaut und dann weiterentwickelt. Die Zorki 4 ist die 4. Version und wurde von 1956 bis 1978 produziert, insgesamt ca. 1.700.000 Stück.
An der Seriennummer ist ersichtlich, dass mein Exemplar aus dem Jahr 1961 stammt.
Wie bei allen Zorki-Kameras handelt es sich um relativ grobschlächtige Apparate, die man nicht mit Leicas oder Nikons vergleichen kann. Der Filmtransport ist so schwergängig, dass man am liebsten eine Rohrzange benutzen möchte.

Meine Zorki hatte noch andere Macken. So funktionierten z. B. die langen Belichtungszeiten nicht. Aber es gibt genügend Infos im Netz, um diese Problemchen zu beheben.

 

Film

Man kann jeden handelsüblichen Kleinbildfilm verwenden. Anders als bei den Schraubleicas muss der Filmanfang nicht zugeschnitten werden. Auch das Laden des Filmes ist erheblich leichter als beim Vorbild, weil die Rückwand abgenommen werden kann. Nach dem Einlegen des Filmes darf man natürlich nicht vergessen, das Zählwerk auf Null zu stellen, sonst weiß man nicht, wieviele Aufnahmen gemacht wurden.

 

Verschluss

Die Zorki ist eine rein mechanische Kamera und hat einen vertikal ablaufenden Tuchverschluss. Die kurzen Zeiten bis 1/60 Sekunde werden über die Breite des Schlitzes gebildet. Bei den längeren Zeiten wird das Fenster komplett geöffnet. Es gibt Verschlusszeiten von 1 bis zur 1/1000 Sekunde und zusätzlich B. Ganz wichtig ist, dass die Verschlusszeit erst nach dem Spannen bzw. Filmtransport verstellt werden darf, ansonsten zerstört man die Verschlussmechanik. Eine Batterie braucht man nicht.

Sucher

Es handelt sich um eine Messsucherkamera, d.h. dass man am Objektiv den Entfernungsring solange dreht, bis sich in der Suchermitte das sogenannte Mischbild überlappt, was erstaunlich gut funktioniert. Der Sucher ist ausreichend hell, das Mischbild ist gut sichtbar und relativ genau.

Als Brillenträger kann man leider nicht das gesamte Sucherfeld überblicken.

 

Belichtungsmesser

Einen Belichtungsmesser gibt es nicht. Man muss also:
– Die Belichtung schätzen, was sehr schwierig ist.
– Eine Belichtungstabelle nutzen, was etwas weniger schwierig ist.
– Die Belichtung mit einer anderen Kamera messen, was sehr uncool ist.
– Eine App auf dem Smartphone nutzen, was extrem uncool ist.
– Einen externen Belichtungsmesser benutzen, wie früher üblich.

 

Objektiv

Beim Objektiv handelt es sich um ein Jupiter 8 mit 50 mm Brennweite und einer ordentlichen Lichtstärke von 2,0. Die Linse ist bei offener Blende sehr weich, was aber kein Nachteil darstellt, wenn man sich dessen bewusst ist. Ab Blende 5,6 ist die Schärfe dann sehr gut. Der Blendenring hat keine Rasterung, woran man sich erst gewöhnen muss.

Die Kamera hat einen M39 Schraubanschluss. Die Objektive passen also auch an eine Schraubleica. Man kann natürlich auch Leicalinsen an eine Zorki schrauben.

 

Fazit:

Wenn man das Glück hat, eine funktionierende Zorki 4 zu erwischen, sollte man zuschlagen. Das Fotografieren ist etwas mühselig, macht aber sehr viel Spaß, die Ergebnisse sind absolut OK und man wird öfters von älteren Herrschaften auf die Kamera angesprochen.
Eine funktionierende Zorki 4 kostet ca. 40–50 €. Schraubleicas kosten mindestens das 10-fache, bieten aber auch eine andere Haptik.

Eine Bedienungsanleitung gibt es hier:
https://www.g-st.ch/privat/kameras/zorki4manual.html#herausnehmen

Kommentar untern einem meiner Bilder auf flickr

Eine Unterhaltung unter einem meiner Bilder (https://www.flickr.com/photos/vier8eins/32086165157/in/dateposted-public/) auf flickr:

Ich: Hallo Nobby, ich freue mich deine Kommentare wieder zu lesen 🙂
BTW: Kennst du schon www.muenster-analog.de?

Nobby: Ja, habe ich mir schon angeschaut, macht so einen guten Eindruck! Aber ich gebe reinen Webseiten keine großen Chancen mehr, ich habe über 20 Jahre drei Portale betrieben, eine Webseite mit hauptsächlich Fotos und ansonsten journalistisch aufbereitete Informationen (zoofans.de, tiernews.de und zootier.info) mit Millionen von Zugriffen und weit über 100 Mitgliedern z.b. in Foren mit regen Aktivitäten wie heißen Diskussionen, Textbeiträgen und Fotos. Aber in Zeiten von Facebook, Instagram & Co läuft das nicht mehr wirklich, vielleicht im allerkleinsten Kreis. Dann ist allerdings die Frage, ob sich das noch für einen persönlich lohnt. Hier kommt natürlich auch Flickr ins Spiel, was ebenfalls stark am Schwächeln ist. Interaktion erschöpft sich da ja fast nur noch in Favoriten verteilen, oft völlig blind, Diskussionen sind Mangelware, Kommentare Smalltalk. Die Gehirne der meisten Menschen scheinen sich auf WhatsApp Niveau einzupendeln: nur noch Brain Fastfood. Hört sich pessimistisch an, ist es wahrscheinlich auch! Eigentlich bin ich Optimist, und lasse mich auch gerne eines Besseren belehren mit der neugegründeten Seite 😉

Ich: Ich sehe Münster analog ähnlich dem „kleinen gallischen Dorf“.
Der Stinkefinger für Facebook, Instagram & Co ist zwar nur ein kleiner. Drauf geschissen 😉
Vielleicht gedeit das Pflänzchen, vielleicht nicht. Wir werden sehen.