NSU OSL 251 und Leica IIIf – Baujahr 1949

Aufnahme mit Elmar 5 cm.

Ich hatte letztens die Gelegenheit mit einer Leica IIIf eine NSU OSL 251 zu fotografieren. Zufällig stammen beide aus dem Jahr 1949. Es handelt sich bei dem Motorrad um ein englisches Exportmodell. Die Fußbremse und der Schalthebel sind im Vergleich zu „normalen Motorrädern“ vertauscht. Also Bremse rechts und Schalthebel links. Naja, sehr gewöhnungsbedürftig.

Objektive: Leitz Elmar 5 cm, Leitz Elmar 9 cm, Leitz Summitar 5 cm

Belichtungsmessung: Bewi Quick (Selenbelichtungsmesser ohne Batterie)

Film: Agfa APX 100

Entwickler: Kodak D76, 1+3

Scanner: Plustek Opticfilm 7200

Windschnittiges NSU-Emblem auf dem Schutzblech. Aufnahme mit dem 9 cm Elmar.
Einzylindermotor mit 239 cm³. Das war damals schon ordentlich. Auch diese Aufnahme mit dem 9 cm Elmar.
Kickstarter, Fußraste und Fußbremse.
Motor mit Königswelle. Hier sieht man auch die Fußbremse. Die Batterie ist übrigens ausgebaut. Im Gegensatz zur Leica braucht man nämlich eine. Aufnahme mit Summitar 5 cm.
Tacho mit max. 140 km/h ist sicherlich sehr optimistisch. Mit dem Handrad kann man übrigens die Federung des Vorderrads einstellen. Aufnahme mit Summitar 5 cm.

Später Nachmittag an der Ems

Die Fotos sind alle am späten Nachmittag des 1. Mai mit der Voigtländer Brillant entstanden. Einige der Bäume sind sicher älter und daher genauso unmodern wie der Apparat. Das passt. Die schwarze Regen Struktur war so nicht beabsichtigt, sie stört mich nicht wirklich. Es sind die Kristalle vom alten Rodinalentwickler, die bei einer Standentwicklung so richtig zur Geltung kommen. Als nächstes werde ich sie wohl herausfiltern. Ich weiß nicht ob der Helligkeitsverlauf vom unbeschichtetem Objektiv oder von einem Leck herrührt.

Die Stille vor dem Schuss

Das Mittelformat ist zurück – auch bei mir. Dank der sehr netten Leihgabe der Seagull 4B vom guten Herrn Siemion (Seagull 4(A|B), konnte ich (trotz ausgefallener Wandertage im Sauerland) die Wälder im Umland von Münster unsicher machen. Nachdem ich im letzten Jahr während meiner Streifzüge durch die Wälder Gefallen an der Hochsitz-Serie gefunden hatte, habe ich diese nun exzessiv und im neuen Format fortgesetzt.

Die Seagull hat mir sehr gut gefallen. Nachdem ich durch die F100 ja schon etwas „automatik-gelähmt“ war, hat mich die Mittelformatkiste noch genauer hinschauen und arbeiten lassen. Um es mit Thomas zu sagen: „Dadurch das der Lichtschachtsucher ein aufrecht stehendes aber seitenverkehrtes Bild zeigt, erfordert die Komposition Abstraktionsvermögen und Zeit. Beides führt oft zu besseren Bildern. Und die Größe des Sucherbildes ist, im Vergleich zu Kleinbildkameras (Vollformat), ein Traum, der noch mehr Präzision ermöglicht.“ Verwendet habe ich einen 400TX und einen HP5 Plus. Ich verrate an dieser Stelle mal nicht, welche Fotos von welchem stammen. Der 400TX sagt meinen Vorstellungen im Ergebnis eher zu. Ich hatte es mir im Wald dunkler vorgestellt: die Filmempfindlichkeit brachte mich auch bei kürzesten Verschlusszeiten dazu, die Blende weit zu zu machen (f/8-f/16). Damit hatte ich nicht gerechnet. Die Ergebnisse gefallen mir überwiegend gut. Die Bedienung der Seagull hatte ich recht schnell drauf. Bei den ersten Fotos (nicht hochgeladen) habe ich es aber wohl geschafft, einen Finger leicht vor das Aufnahmeobjektiv zu schieben…

Querab mancher Wege durch die Wälder zu streifen und ein Gespür dafür zu entwickeln, wo ich auf weitere Hochsitze stoße, hat erneut viel Spaß gemacht. Die Nummerierung der Fotos ist grandios durcheinandergeraten – stört euch nicht dran.

Bäume, Soldatenfriedhof Haus Spital, und Spiegelung unter der Torminbrücke

Nach langer Zeit war ich wieder mit der nicht ganz lichtdichten Voigtländer Brillant unterwegs. Bei dieser kleinen Zweiäugigen muss die Entfernung geschätzt werden. Geladen mit Rollei RPX 400. Probleme hatte ich mit dem Weiterspulen des Films, so dass es nur sieben Aufnahmen gab. Ich hatte wohl die volle Rolle nicht richtig eingespannt, was bei den alten Kameras wegen der engen Gehäuse nich ganz einfach ist. Vielleicht waren die alten Filmspulen aus Metall damals etwas schmaler. Da kaum Aussicht auf annehmbare Ergebnisse, bestand hab ich den Film mit Rodinal 1:100 eine Stunde ohne Rotation entwickelt … Ergebnis: wie aus der Zeit gefallen.

Frühjahr und Bäume

Nach den ersten Tests lote ich nun aus, wozu die Rippaflex taugt. Leichte Randvignettierungen und das nicht allerschärfste Objektiv passt ganz gut zu meinen Motivvorlieben. Das Scharfstellen ist für mich am schwierigsten, da die Mattscheibe nicht sehr hell ist.

Test einer Rippaflex

Nachdem ich meine Sehnsucht nach eine zweiäugigen Spiegelreflex gestillt hatte und mir eine Rippaflex für kleines Geld aus der Bucht gefischt habe, war ich gespannt auf die ersten Ergebnisse. Die Kamera aus den 1950er Jahren war wohl noch nie benutzt worden. Sie steckte noch in einem japanischen Karton. Hier ein paar Testbilder.

Augen auf die Stadt

Mit der altbekannten Nikon F100 und öfter mal dem Weitwinkel Nikkor 24mm f/2,8. Film in jedem Fall der Agfa APX 400. Neu dabei: Hochformat. Ich komme sehr selten auf die Idee im Hochformat zu fotografieren. Das entspricht einfach viel seltener dem Blick auf die Dinge. Oder liegt es an den omnipräsenten Bildschirmen, die fast ausschließlich das Querformat kennen? Stimmt ja gar nicht unbedingt, wenn man sich Instagram und Co. anschaut. Wie sind eure Erfahrungen? Vielleicht übe ich in Zukunft mal bewusst mehr Hochformat.

Nachtrag: Schnee

Auf vielfachen Wunsch (okay, eigentlich hat nur Thomas selbigen geäußert) hier etwas verspätet einige Fotos, die ich während des „Schneechaos“ mit meiner Yashica D in der Gasselstiege gemacht habe.