oder der Schwedenwürfel auf Japanisch.
Die Zenza Bronica SQ Kameras sind einäugige, Mittelformat Spiegelreflexkameras mit Zentralverschluss. Die fünf Modelle:
- SQ
- SQ-A
- SQ-Am
- SQ-Ai
- SQ-B
wurden von 1980 bis 2004 gebaut.
Alles was man von einer Mittelformat Spiegelreflexkamera erwartet bieten die SQs:
- Wechselmagazine, inklusive Polaroid
- Wechselobjektive
- wechselbare Einstellscheiben
- verschiedene Sucher
- umfangreiches Zubehör
- Motorantrieb
Im Gegensatz zur Hasselblad 500/2000 (oder die V-Serie) braucht eine SQ Strom. Ohne den liefert der Verschluss nur eine 1/500stel. Mir ist es zwei mal passiert, das ich eine leere Batterie nicht bemerkte. Ein Druck auf den Batterieprüfknopf hätte das problemlos verhindert. Zumal es die Batterien für alle Modelle auch Heute problemlos zu kaufen gibt.
Dafür kann man mit einer SQ nicht den Papiervorspann belichten.
Das Zweite das man mit einer SQ falsch machen kann, ist ein nicht gespanntes Objektiv an die Kamera zu setzen.
Ansonsten ist die Bedienung einer SQ ein Kinderspiel.
Die Kameras
Die fünf Varianten ähneln sich sehr. Die Unterschiede liegen bei den längsten Verschlusszeiten, den Fähigkeiten bei der Belichtungsmessung und der Spiegelvorauslösung. Die SQ-B ist eine SQ-A[i] mit entfernter Belichtungsmessung.
Der Motorantrieb der SQ-Am schafft zwei bis drei Belichtungen je Sekunde. An die SQ-Ai läßt sich ein externer Motor ansetzen.
Mehrfachbel. | SVA | Zeiten | B | Batterie | |
SQ | ja | nein | 1/500 – 8 | nein | PX 28 / 4LR44 |
SQ-A | ja | ja | 1/500 – 8 | nein | PX 28 / 4LR44 |
SQ-Ai | ja | ja | 1/500 – 16 | ja | 4x LR44 |
SQ-Am | ja | ja | 1/500 – 8 | nein | PX 28 + 6x AA |
SQ-B | ja | ja | 1/500 – 8 | nein | PX 28 / 4LR44 |
Der Verschluss
ist ein elektronischer Seiko Zentralverschluss, mit einer 1/500 Sek. als kürzeste Zeit. Je nach Kamera liegt die längste bei 8 Sekunden (SQ, SQ-A) oder 16 Sekunden (SQ-Ai).
Alle Objektive, bis auf das Sondermodell des PS 2.8/80 für die SQ-B, bieten darüber hinaus einen T-Modus: Schraube lösen, Schieber am Objektiv zur Seite schieben, die Kamera auslösen und um die Belichtung zu beenden, den Schieber wieder zurück schieben.
Die SQ-Ai bietet auch den wesentlich bequemeren B-Modus.
Die Sucher
Wie nicht anders zu erwarten gibt es einen Lichtschachtsucher mit Vergrößerungslinse. Außerdem gibt es einen starren Lupensucher und Prismensucher mit und ohne Belichtungsmessung.
Die Mattscheibe zeigt 94% dessen was auf den Film kommt.
Die Objektive
Es gibt zwei Baureihen, Zenzanon-S und Zenzanon-PS. Wenn ich es richtig überblicke, sind die PS verbesserte Versionen der S-Varianten. Teilweise optisch überarbeitet, und mit verbesserter Vergütung.
Die Brennweiten reichen von 35 bis 500mm. Es gibt drei Zoom-Objektive: 50-100mm/f4-5.6, 75-150mm/f4.5 und 140-280mm/f5.6.
Meine Erfahrungen mit dem PS 4/40mm, S 3,5/50mm, S 2,8/80mm und dem S 3,5/150mm sind hervorragend. Bei allen vier Objektiven sind die Schärfe, über das gesamte Bildfeld, der Randlichtabfall und der Bokeh ohne Mangel.
Das PS 4/40 produziert nur sehr geringe Verzeichnungen.
Mein einziger Kritikpunkt sind die, sowohl bei den S als auch dem PS, zu wenigen Blendenlamellen. Die führen zu etwas eckigen Lichtpunkten in der Unschärfe. Ob das bei allen 22 Objektiven so ist kann ich nicht beurteilen.
Die Zenzanone, die ich kenne, sind den vergleichbaren Zeiss-Objektiven der Hasselblad ebenbürtig.
Was im SQ-System, auf Grund des zwingend notwendigen Zentralverschluss, nicht möglich ist, ist ein Objektiv wie das grandiose Hasselblad Carl Zeiss T* Planar 110mm f2.0. Dafür ist der Durchmesser des Seiko-Verschluss einfach zu klein.
Anscheinend gibt es keine Objektive von Fremdherstellern.
Zenzanon-S Objektive
Objektiv | Gruppen/Elemente | Winkel | 35mm |
40mm F4 | 8/11 | 87° | 23mm |
50mm F3.5 | 8/10 | 76° | 28mm |
80mm F2.8 | 4/6 | 51° | 45mm |
105mm F3.5 | 4/6 | 41° | 58mm |
150mm F3.5 | 5/5 | 29°30′ | 85mm |
200mm F4.5 | 5/5 | 22°30′ | 105mm |
250mm F5.6 | 5/5 | 18° | 135mm |
500mm F8 | 6/7 | 9° | 280mm |
Tele-Converter S 2x | 5/6 | ||
75-150mm F4.5 | 13/15 | 53°30′ – 30°06′ | |
140-280 F5.6 | 14/17 | 30°42′-16°12′ |
Zenzanon-PS Objektive
Objektiv | Gruppen/Elemente | Winkel | 35mm |
40mm F4 | 8/11 | 87° | 23mm |
50mm F3.5 | 8/10 | 76° | 28mm |
65mm F4 | 7/9 | 62°30′ | 35mm |
80mm F2.8 | 5/6 | 50°70′ | 45mm |
110mm F4 | 4/6 | 40° | 60mm |
135mm F4 | 4/6 | 32°80′ | 76mm |
150mm F4 | 4/6 | 29°50′ | 85mm |
180mm F4.5 | 8/9 | 24°70′ | 100mm |
200mm F4.5 | 5/7 | 22°80′ | 110mm |
250mm F5.6 | 5/7 | 18°20′ | 135mm |
500mm F8 | 10/11 | 9°20′ | 270mm |
S500mm F8 | 6/7 | 9° | 270mm |
50-100mm | 10/12 | 76°4′ – 42°9′ | 28mm-58mm |
Fazit
Eine 500C/M fühlt sich wertiger an, besteht aus weniger Plastik und klingt besser. Trotzdem bin ich, seit Jahrzehnten, ein großer Fan des SQ-Systems: Ich bekomme eine mit Hasselblad/Zeiss vergleichbare Leistung, für einen Bruchteil des Preises. Meine Bronicas haben mich, in all den Jahrzehnten, nie im Stich gelassen. Die Objektive sind, bis auf die zu geringe Anzahl an Blendenlamellen, ohne Mängel.
SQ-A gibt es gebraucht, mit Lichtschachtsucher, 6*6 120er-Magazin und [P]S 2.8/80mm um 300€s zu kaufen. Die gebräuchlichsten Brennweiten gibt es gebraucht zwischen 150 und 300€s auf eBay.
Meine Empfehlung ist es eine SQ-A oder SQ-Ai zu kaufen. SQ oder SQ-B machen für mich keinen Sinn. Es sei denn man benötigt, für hoffentlich kleines Geld, einen zweiten Würfel.
Eine Antwort auf „Das Zenza Bronica SQ-System,“