Das Jupiter-12

ist eine Kopie des Carl Zeiss Biogon 35mm/2.8 und wurde von 1947 bis in die 90er von KMZ, ab den frühen 60er von LZOS produziert. Das Jupiter-12 gibt es mit M39/LTM Gewinde und Kiev 4/Contax-Bajonett.

Sechs sphärische Linsen in vier Gruppen.
Die Blende läßt sich stufenlos von 2,8 bis 22 einstellen. Das ist allerdings etwas fummelig, da der Blendenring sich vorne, leicht versenkt, im Objektiv befindet.
Auf der Schnittzeichnung befindet sich die Rücklinse auf der rechten Seite.

Bei offener Blende wird das Jupiter-12 in den Ecken und den Rändern dunkel und sehr unscharf. Das Koma ist sehr ausgeprägt. Technisch betrachtet ist diese Scherbe Schrott. Nein, wie sagte Thomas W. über ein anderes UDSSR-Glas, es hat Charakter. Und diese Glas hat davon sehr viel.

Ab f5,6/f8,0 sind die Fehler fast nicht mehr vorhanden.

Bei offener Blende rendert das Jupiter-12, meiner Meinung nach, die Unschärfe sehr angenehm und lebendig.

Durch die außergewöhnliche Bauart ragt das Objektiv sehr tief in die Kamera. Bei Zorkis und FEDs sollte das kein Problem sein. Bei den Bessa R und L stößt das Jupiter-12 an. An Nikon Z läßt es sich problemlos adaptieren.

Um 100€s sind eine Ansage. Wer Perfektion erwartet, sollte diesen Schrott nicht kaufen.
Wer allerdings Spass an den Fehlern hat und diese zu nutzen weiss, bekommt ein sehr spannendes Objektiv, mit einer Menge Charakter. An einer 24 Megapixel Knipse ist es der Hammer.

Jupiter 11 f4 135 mm an einer Messsucherkamera. Geht das??

Ich habe quasi als Beifang zu einer hervorragend funktionierenden Zorki 4 ein Jupiter 11 mit 135 mm Brennweite geschossen.

135 an einem Messsucher is doch Schwachsinn! Aber ausprobieren musste ich es trotzdem!

 

Zunächst einige Infos zum Objektiv:

  • Es handelt sich um einen vereinfachten Sonnar-Typ mit 4 Linsen.
  • Gebaut wurde das Teil von 1950 bis 1971.
  • Die Lichtstärke beträgt 1:4, also nicht der Wahnsinn, aber zur Freistellung von Objekten müsste es reichen.
  • Der Korpus ist aus Alu. Meiner ist nicht mehr ganz blank und etwas angelaufen.
  • Der Schneckengang ist seeeehr lang und man kann von 2,50 m bis unendlich fokussieren. Also nix für Sportfotos. Erstaunlicherweise kann man an einer Zorki 4 sehr exakt scharfstellen. An einer Fed 2 klappt es sogar noch besser, weil die Messbasis erheblich breiter ist. Nach meiner Einschätzung kann man jedoch mit einer Spiegelreflex und 135 mm erheblich bequemer und sicherer arbeiten. Aber mit etwas Übung ist es absolut OK. In den 50er Jahren gab es eben noch keine Spiegelreflex und erst recht keinen Autofokus.
  • Um den Ausschnitt festzulegen braucht man natürlich einen zusätzlichen Sucheraufsatz.

Um noch einmal auf die Anfangsfrage zurückzukommen:

Ja man kann mit dieser Linse an einer Messucherkamera scharfe Fotos schießen. Am besten jedoch von statischen Motiven.

Anbei einige Beispiele:

Alle Aufnahmen wurden mit einer Zorki 4 und natürlich dem Jupiter 11 aufgenommen. Film war ein Agfa APX100 entwickelt in Rodinal 1/25. Die Aufnahmen sind bei F5,6 und 1/250 Sek. entstanden.

 

 

 

Vergleich Kleinbild Normalobjektive

Da ich keine spiegellose Knipse besitze, beschränkt sich der Vergleich auf Objektive mit Nikon-F-Bajonett und M42-Gewinde.
Dank an Friedel und Thomas, die mir einige adaptierbare Objektive liehen und Heiko, Leica-M passt leider nicht an eine Nikon F.

Alle Aufnahmen entstanden mit der größten Blendenöffnung des jeweiligen Objektivs. Einen Vergleich bei Blende 4 oder 5,6 habe ich mir, wegen der geringen Unterschiede, gespart.

Ai-S Nikkor 50mm 1:1.2
Ai-S Nikkor 50mm 1:1.2

Ai-S Nikkor 50mm 1:1.4
Ai-S Nikkor 50mm 1:1.4

AF-S NIKKOR 50 mm 1:1.4G
AF-S NIKKOR 50 mm 1:1.4G

Nikon Series E 50mm 1:1.8
Nikon Series E 50mm 1:1.8

Super-Takumar 1.8/55mm
Super-Takumar 1.8/55mm

Exaktar 1:1.4 55mm
Exaktar 1:1.4 55mm

Carl Zeiss Jena Pancolar 1.8/50mm
Carl Zeiss Jena Pancolar 1.8/50mm

KMZ Helios-44M 2/58
KMZ Helios-44M 2/58

Meyer-Optik Domiplan 1:2,8/50mm
Meyer-Optik Domiplan 1:2,8/50mm

Vivitar 55mm 1:2.8 Auto Macro
Vivitar 55mm 1:2.8 Auto Macro

Industar 50-2 – 3.5 / 50
Industar 50-2 – 3.5 / 50

Lensbaby Muse
und damit es nicht zu ernst wird, das Lensbaby Muse 😉


Die Bilder wurden mit einer Nikon D700, bei Kunstlicht gemacht und gleich entwickelt. Nur die Helligkeit musste ich leicht anpassen, da die D700 es, weder mit mittenbetonter Integralmessung als auch mit Matrixmessung, nicht schaffte, bei Zeitautomatik, gleich helle Daten zu produzieren.
Die RAW-Daten finden Sie hier. Alle Bilder, in voller Auflösung als JPEGs hier. Das verwendete Objektiv finden Sie in den EXIF-Daten, in der Überschrift und im Titel.

Auf den Vorschaubildern sind kaum Unterschiede zu sehen, außer in der Farbigkeit. Es braucht einen 27″ Monitor mit 2560×1440 Pixeln und die volle Auflösung, um Unterschiede zu erkennen. Mein Ai-S 1.2/50mm ist kaum vom grandiosen Ai-S Nikkor 50mm 1:1.4 zu unterscheiden.
Überrascht hat mich das Nikon Series E 50mm 1:1.8 das, im Vergleich mit den lichtstärkeren Nikkoren, die geringste Verzeichnung produziert.

Jedes der Objektive hat seine eigene Charakteristik, die aber nicht in jeder Situation deutlich erkennbar ist. So ist z.B. der Bubble Bokeh des Domiplan hier nicht sichtbar.
Wenn ich das pornöse Ai-S 1.2/50 (700€s) direkt mit dem Carl Zeiss Jena Pancolar 1.8/50mm (45€) oder dem Super-Takumar 1.8/55mm (25€) vergleiche, sind die Unterschiede erschreckend gering. Selbst das Industar 50-2 – 3.5 / 50 (10€) kann überzeugen.

Fazit:
Es ist Ge­schmacks­sa­che. Alle hier verglichenen Objektive machen einen guten Job, mit nur kleinen Unterschieden, die in den meisten Situationen kaum sichtbar werden. Und um zwei Stufen abgeblendet wird man wahrscheinlich eine starke Lupe brauchen um Unterschiede zu erkennen.
Ob es Sinn macht für f1.2 ein Vielfaches eines f1.4 oder 1.8 zu zahlen, mag jede/r selbst entscheiden. Das Ai-S 1.2/50 sieht allerdings an einer FM3a geil aus.

  • Ai-S Nikkor 50mm 1:1.2 (img_2020_02_14_15_35_23_13688)
  • Ai-S Nikkor 50mm 1:1.4 (img_2020_02_14_15_36_24_13689)
  • AF-S NIKKOR 50 mm 1:1.4G (img_2020_02_14_15_37_04_13690)
  • Nikon Series E 50mm 1:1.8 (img_2020_02_14_15_37_59_13691)
  • Super-Takumar 1.8/55mm (img_2020_02_14_15_39_18_13692)
  • Exaktar 1:1.4 55mm (img_2020_02_14_15_40_46_13693)
  • Carl Zeiss Jena Pancolar 1.8/50mm (img_2020_02_14_15_41_51_13694)
  • KMZ Helios-44M 2/58 (img_2020_02_14_15_42_53_13695)
  • Meyer-Optik Domiplan 1:2,8/50mm (img_2020_02_14_15_44_00_13696)
  • Vivitar 55mm 1:2.8 Auto Macro (img_2020_02_14_15_45_00_13697)
  • Industar 50-2 – 3.5 / 50 (img_2020_02_14_15_45_50_13698)
  • Lensbaby Muse (img_2020_02_14_15_48_50_13699)

Meyer – Optik Domiplan automatic 1:2,8/50 mm

Dieses manuell Fokus Objektiv wurde mit M42- und Exa-Anschluß hergestellt. Mit der Bezeichnung Pentaflex – Color wurde es von Foto Porst verkauft.
Drei Linsen in drei Gruppen. Das Konstruktionsprinzip ist das eines Cooke-Triplet.
Das Domiplan wurde von ca. 1961-1990, als preiswertes Normalobjektiv für verschiedene Praktica- und Exa-Kameras produziert. Im Internetz gibt es verschiedene Angaben zum Produktionszeitraum.

© Lippisches Kameramuseum.de, Dirk Böhling

Die Blende rastet in halben Stufen von 2,8 bis 22. Bei meinem Exemplar rastet die Blende nicht zwischen 16 und 22 ein. Einen Abblendschieber hat das Objektiv nicht. Die Blende schließt automatisch bei der Belichtung, an einer entsprechenden M42-Kamera. An Nikon-F/Z adaptiert kann man nur bei offener Blende fotografieren.
Das Domiplan gibt es mit komplett schwarzen Tubus, als auch in einer Variante mit „Zebrastreifen“.
49mm Filtergewinde.

Optische Eigenschaften

Wie bei einem Cooke-Triplet nicht anders zu erwarten, ist die Schärfe in der direkten Bildmitte gut, und fällt zu den Ränder stark ab. Ab Blende 5,6 ist sie, über das gesamte Bildfeld gut.
Das Domiplan erzeugt einen Bubble Bokeh. Den kann, muss man aber nicht mögen. Ich steh drauf.
Die Farbwiedergabe ist, an meinen digitalen Knipsen, sehr angenehm und lebendig, fast schon bunt. Auf Film gewinnt die Farbwiedergabe des Films.
Randlichtabfall und Verzeichnungen habe ich nicht erkennen können.

Mechanik und Haptik

Der Tubus des Meyer – Optik Domiplan 1:2,8/50 mm ist hoch präzise, komplett aus Metall gefertigt. Der Fokus läuft sanft und satt. Die Blendenstufen rasten präzise.
Die mechanische Qualität ist durchaus mit der eines Ai[-S] Nikkor zu vergleichen.

Fazit

Den Bubble Bokeh muss man nicht mögen.
Durch die insgesamt geringe Schärfe und deren Konzentration auf die Bildmitte, kombiniert mit der sehr schön abgebildeten Unschärfe, finde ich das Domiplan sehr für Porträts geeignet.
Auf f5.6 abgeblendet ist es als preiswertes und kompaktes Normalobjektiv gut. Es gibt schärfere und lichtstärkere Normalobjektive mit M42. Die kosten allerdings deutlich mehr und sind größer und schwerer.
Mehr als 15 – 25€s sollten man nicht ausgeben.

Beispielbilder mit f2,8

Ai-S Nikkor 28mm 1:2.8

Dieses manuell Fokus Objektiv wurde, als Ai-S Version von 1981 bis 2006 gebaut.
Die Ai Version hat eine andere optische Konstruktion (Sieben Linsen in sieben Gruppen). Laut Norbert Michalkes Nikon classics aber eine ähnlich gute optische Leistung.
Acht Linsen in acht Gruppen.
Sieben Blendenlamellen, die in ganzen Stufen rasten, von 2.8 bis 22.
52mm Filtergewinde.
Streulichtblende HN-2.

Optische Eigenschaften

Linke obere Bildecke, f2.8, Fokus auf ∞

Schon bei f2.8 ist die Schärfe, über das gesamte Bildfeld hervorragend. Es gibt keinen bemerkbaren Randlichtabfall.
Die Ecken werden etwas weich/überstrahlen, wie bei einem Ai[-S]-Weitwinkel nicht anders zu erwarten. Aber in einem sehr geringen Maß.
Farbränder an den Lichtkanten habe ich nicht erkennen können.
Den Bokeh finde ich, nicht nur für eine Retrofokus­konstruktion sehr deutlich im grünen Bereich.
Wenn das Ai-S Nikkor 28mm 1:2.8 Verzeichnungen produziert, ich habe sie nicht erkennen können.

Mechanik und Haptik

Es ist ein Ai[-S] Nikkor: Der Fokus läuft sanft und satt. Die Blendenstufen (ganze Stufen) rasten satt ein, auch nach mehreren Jahrzehnten Gebrauch.
Kein Plastik. Nur Metal, Glas und ein wenig Gummi.

Fazit

Es gibt bessere 28er für Nikon-F.
Das 1.8 G-Type spielt in einer anderen Liga, funktioniert an einer Ai-Kamera (z.B. FM/FE, F2) leider nicht.
Das Nikon 28mm f/1.4 AF-D spielt in einer anderen Preisklasse.
An meiner D700 (12MP) funktioniert das Ai-S Nikkor 28mm 1:2.8 hervorragend, genau so wie an meinen Filmkameras und der Z 6.
Der Bokeh ist sehr schön, nicht nur für ein Weitwinkel. Das Objektiv ist schon bei f2.8 ohne Einschränkungen nutzbar.
Meines verschenkte Foto Köster in Münster für 149€s.
Wenn Sie auf manuell Fokus Objektive stehen und ein Exemplar um die 200€s erstehen können, greifen Sie zu.

NIKKOR – The Thousand and One Nights No.57

Die ersten Bilder mit f2.8

Canon EF 50mm f/1,8 II „Plastic Fantastic“

Über dieses Objektiv ist schon viel geschrieben worden. Im Netz gibt es hunderte Rezensionen in denen es total verrissen wird. Ich besitze es seit ca. 20 Jahren und nutzte es erst an einer analogen EOS 5 und jetzt auch an einer digitalen EOS 5D Mark II.

Einige Kritikpunkte sind sicherlich berechtigt, müssen aber relativiert werden:

  • Der Autofokus sei langsam, ungenau und laut.

Es stimmt, dass der AF sehr laut ist, langsam ist er auch im Vergleich zu Canon USM-Linsen. Aber mit etwas Geduld ist er doch relativ zuverlässig und genau. Erst recht, wenn man nur den mittleren AF-Punkt der Kamera aktiviert. Der AF funktioniert an neueren Kameras übrigens besser als an alten analogen Schätzchen.

  • Es handele sich um eine Plastiklinse oder um einen „Joghurtbecher“.

Es stimmt, dass der gesamte Korpus aus Kunststoff gefertigt ist. Selbst der Bajonettanschluss ist aus Kunststoff. Ich habe jedoch noch nie ein Problem damit gehabt. Mein Objektiv sitzt auch nach hunderten Objektivwechseln bombenfest an der Kamera. Auch die Mechanik funktioniert noch tadellos. Außerdem ist die Linse sehr leicht, was ich als vorteilhaft empfinde.

  • Die Schärfe sei unterirdisch.

Es stimmt, dass bei Blende 1,8 die Schärfe zum Rand hin abnimmt. Ab Blende 2,8 ist sie jedoch absolut in Ordnung. Aber vielleicht bin ich ja nicht so anspruchsvoll. Nach meiner Einschätzung ist es in der Abbildungsleistung durchaus vergleichbar mit meinem Nikon Ais 1,4 50mm. Besonders schön finde ich die Abbildungsleistung bei Offenblende und Gegenlicht. Teilweise wirken die Aufnahmen „butterweich“. Wenn die Sonne dann auch noch direkt ins Objektiv scheint bilden sich schöne „Flares“.

  • Das Bokeh sei eine Katastrophe.

Es scheint so, dass der unscharfe Bereich eines Objektivs heute wichtiger ist, als der Bereich, der scharf abgebildet werden soll. Es sind auch weniger Blendenlamellen als beim Nachfolger vorhanden (6 statt 7), was dazu führt, dass unscharfe helle Punkte leicht eckig wirken. Wenn man jedoch Blende 1,8 einsetzt, werden diese sowieso rund abgebildet.

 

Ein großer Vorteil des Objektivs wird bei den meisten Kritikpunkten oft übersehen. Ich habe für die Linse seinerzeit ca. 120,00 € (neu) bezahlt. Auch die neue STM-Ausführung mit Metallbajonett kostet nicht mehr! Das Objektiv ist den allermeisten Zoomlinsen optisch klar überlegen. Gerade unter den Gesichtspunkten Lichtstärke, Gewicht und Abbildungsleistung!

Wenn man das Objektiv richtig einsetzt, kann ich eine klare Empfehlung aussprechen.

Heute würde ich mir jedoch den Nachfolger kaufen, da einige Kritikpunkte beseitigt wurden.

Die nachfolgenden Bilder sind in Münster im LWL-Museum entstanden und geben einen Eindruck über die Leistungsfähigkeit der Linse wieder.

Die Aufnahmen wurden mit einer analogen EOS 5 auf Kodak TriX 400 gemacht.

 

 

Ai Nikkor 85mm 1:2

Dieses manuell Fokus Objektiv wurde, als Ai-Version von Anfang 1977 bis Ende 1981, und als Ai-S-Version von Mitte 1981 bis Ende 1995 gebaut.
Fünf sphärische Linsen, in fünf Gruppen. Sieben Blendenlamellen. Ca. 310g Gewicht. 52mm Filtergewinde. Die Blende rastet in ganzen Stufen von 2 bis 22.
Streulichtblende HS-10.

Optische Eigenschaften

Schon bei f2.0 ist die Schärfe, über das gesamte Bildfeld hervorragend. Es gibt keinen bemerkbaren Randlichtabfall. Wie bei einem lichtstarken Teleobjektiv nicht anders zu erwarten, gibt es Farbränder. Die sind allerdings nur minimal, meinst nicht sichtbar und wenn doch, leicht im Lightroom zu korrigieren.
Ich habe das Ai Nikkor 85mm 1:2 noch nie weiter als f5.6 abgeblendet. Der Bokeh ist bei jeder Blende wunderbar weich, ohne übertriebene Effekte, wie z.B. ein Bubble Bokeh. Der Bokeh ist, meiner Meinung nach perfekt.

Mechanik und Haptik

Es ist ein Ai[-S] Nikkor: Der Fokus läuft sanft und satt. Die Blendenstufen (ganze Stufen) rasten satt ein, auch nach mehreren Jahrzehnten Gebrauch.
Kein Plastik. Nur Metal, Glas und ein wenig Gummi.

Fazit

Als kurze Telebrennweite, mit manuell Fokus ist das Ai Nikkor 85mm 1:2 perfekt, sowohl auf Film, als auch an einer digitalen Knipse.
Es ist knack scharf, ohne sichtbare Abbildungsfehler. Und der Bokeh ist wunderschön weich und unauffällig.
Im Vergleich mit einem 1.4/85 hat man eine, wenn auch geringe Chance bei offener Blende, auf den Punkt scharf zu stellen.
Mein einziger Kritikpunkt sind die nur sieben Blendenlamellen. Auf 2.8 oder 4.0 Abgeblendet kann es, in der Unschärfe eckige Flächen geben. Aber wer blendet so ein Objketiv ab?
Das Ai Nikkor 85mm 1:2 ist kompakt und leicht und für überschaubares Geld zu bekommen. Meines kostete 150€s. Gut erhaltene Exemplare sollten nicht mehr als knapp 300€s kosten.

Beispielbilder mit f2.0

Ai-S Nikkor 50mm 1:1.2

OK, nicht wirklich Altglas. Meines wurde 2018 gebaut.
Die Ai-S Version wird seit 1981 bis Heute (2018) unverändert gebaut. Die optische Konstruktion stammt von 1978. Sieben sphärische Linsen in sechs Gruppen und neun Blendenlamellen. Die Ai-Version hat nur sieben.

Optische Eigenschaften

f1.2

Dieses Objektiv ist ein Januskopf.

Bei f1.2/f1.4 überstrahlt es, produziert Farbränder, wird in den Ecken dunkel und wirklich scharf ist es auch nicht.
Bei f1.2 läßt das Ai-S Nikkor 50mm 1:1.2 das Licht schmelzen. Es zaubert Überstrahlungen an Kanten (nicht nur Lichtkanten).
Bei offener Blende rendert es Haut wie Samt und Seide.
Es rendert die Unschärfe sehr deutlich harmonischer als das Helios 44-M.
Ich bin „verliebt“!

Ab f2.0 ist es von der Bildmitte bis in die Ecken knack scharf, es gibt keine Überstrahlungen, kaum Farbränder und die Ecken bleiben hell.
Das Ai-S Nikkor 50mm 1:1.2 ist bei f2.0 das schärfste, Problem loseste 50mm für Nikon-F das ich kenne.

Es ist eine Mischung aus Perfektion und dem Schmelz eines Helios-44M ;-).

Egal bei welcher Blende, der Bokeh ist ein Traum.

Mechanik und Haptik

Es ist ein Ai[-S] Nikkor: Der Fokus läuft sanft und satt. Die Blendenstufen (1.2, 1.4, ab dann ganze Stufen) rasten satt ein, erfahrungsgemäß auch nach mehreren Jahrzehnten Gebrauch.
Kein Plastik. Nur Glas, Metal und ein wenig Gummi.

Fazit

f2.8, D700

Ein Ai-S 50mm 1:1.4, ein AF-S 50mm 1:1.4 G, selbst ein Ai 50mm 1:1.8 machen einen fast genau so guten Job.
1.2 zu 1.4 sind 1/3 Blende Unterschied. Ich belichte meine Negative nicht so exakt.
Die drei lichtschwächeren kosten nur einen Bruchteil des 1.2. Allerdings sieht das Ai-S Nikkor 50mm 1:1.2 an einer FM3a echt cool aus und ist bei f2.0 ein Problem loses, knack scharfes Normalobjektiv, das bei offener Blende den Schmelz eines z.B. Helios 44M liefert.
Für mich ist es das beste 50mm für Nikon-F.

Ich suchte lange nach einem gut erhaltenem, gebrauchtem Exemplar. Das 300€-Schnäppchen auf eBay verpasste ich leider. Zu meinem Glück endeckte ich das Calumet, seit einer Weile die Scherbe für 700€s verkauft.

Ai-S Nikkor 50mm 1:1.2 bei Blende 1.2

Bei Blende 2.0

Ai Nikkor 35mm 1:2

Dieses manuell Fokus Objektiv wurde, optisch unverändert, von 1965 bis 2005 gebaut! Seit 1973 ist die Vergütung Mehrschichtig (multicoating) ausgeführt.
Acht sphärische Linsen in sechs Gruppen. Die kleinste Blende ist 22. Ca. 280g Gewicht. 52mm Filtergewinde. Streulichtblende HN-3.

Optische Eigenschaften

Ai Nikkor 2.0/35mm

Die Schärfe ist über das gesamt Bildfeld gut bis befriedigend. Der Schärfeabfall in den Ecken ist gering. Das Ai Nikkor 35mm 1:2 ist schon bei voller Blendenöffnung ohne Einschränkungen zu verwenden.
Moderne 35er sind schärfer. Ob das Ai Nikkor 35mm 1:2 für eine 50 Megapixel Kamera zu empfehlen ist, wage ich zu bezweifeln.

Die Verzeichnung ist, in der Praxis nicht oder kaum sichtbar.

Es sind Farbränder an Lichtkanten vorhanden. Allerdings, meiner Meinung nach, in so geringem Maß, das sie weder an einer Film, noch an einer digitalen Kamera stören. Und sollten sie doch stören, sie lassen sich im Lightroom einfach mindern.

Die bei manuell Fokus Nikon-Weitwinkel verbreiteten Überstrahlungen in den Bildecken/Rändern sind nur minimal, meist nicht vorhanden.

Im Gegenlicht kann das Ai Nikkor 35mm 1:2 zu Überstrahlungen und Reflexionen neigen.

Der Bokeh ist ein Traum.

Mechanik und Haptik

Es ist ein Ai[-S] Nikkor: Der Fokus läuft sanft und satt. Die Blendenstufen (ganze Stufen) rasten satt ein, auch nach mehreren Jahrzehnten Gebrauch.
Kein Plastik. Nur Metal, Glas und Gummi.

Fazit

Für mich sind 35mm, an einer Kleinbildkamera, die eigentliche Normalbrennweite.
An meinen Film-Nikons und meiner D700 (12MP), ist das Ai Nikkor 35mm 1:2 zu meinem immer drauf Glas geworden.
Ich kann es nicht erklären, aber dieses Glas erzeugt, in der Unschärfe, eine Tiefe, eine Plastizität, wie ich sie noch bei keinem Objektiv gesehen habe.
Ich bin so sehr in dieses Glas verschossen, das ich seit einer Weile schaue, ob mir eine Ai-S-Version, für kleines Geld zufliegt. Die würde ich fachgerecht lagern, bis meine Ai-Version nicht mehr funktioniert.

Beispielbilder

meist mit f2.0, maximal mit f2.8, auf Film oder mit der grandiosen D700.